Zu beiden Seiten des Goldbaches erstreckt sich der Ort Großerkmannsdorf. In beträchtlicher Länge von reichlich 1,5 km, aber in nur geringer Breite von 200 bis 250 m zu beiden Seiten des Goldbaches liegt der Ort in einem flachen Muldental mit nur geringem Gefälle. Der mehr oder weniger parallel zur Hauptstraße fließende Bach bildet gemeinsam mit dieser sozusagen das Rückgrat des Ortes. Ausgenommen von dieser Lage im Tal des Goldbaches sind die Wohnhäuser an der Ullersdorfer Straße, etwa ab der abzweigenden Goethestraße sowie die ältere Siedlung an der Dresdner Heide und die Neubausiedlung zwischen Goethestraße, Ullersdorfer Straße und dem Rand der Dresdner Heide.
Das Quellgebiet des Goldbaches befindet sich in der südöstlichen Verlängerung des Ortes in einer Höhenlage von etwa 275 bis 280 m ü. NN, unweit der Wasserscheide zu den kleinen Nebenbächen, die zur Schwarzen Röder zwischen Arnsdorf und Kleinwolmsdorf führen. Das Wasser sammelt sich in mehreren Dellen oder Quellmulden, die zwischen den Vollformen, mit den Höhen 285,8 m und 286,6 m ü. NN liegen (s. Karte). In diesen Dellen liegen heute u. a. das Wassersammelbecken für die neue S 177 und Teile des neuen Landwirtschaftsweges um die noch stehende Eiche zur so genannten „LPG-Brücke“ über die S 177. In älteren Karten sind in diesen Dellen oder Quellmulden noch die Quellbäche des Goldbaches eingetragen, die oberhalb des kleinen Pumpenhäuschens (oft fälschlicherweise als Quellhäuschen bezeichnet) zusammenliefen. In den älteren Karten findet man im Bereich der zwei Quellmulden neben den eingetragenen offenen Wassergräben auch die Signatur für nasse Wiesen. Das in neueren Karten diese zwei kleinen Quellbäche nicht mehr zu finden sind, liegt daran, dass schon vor dem zweiten Weltkrieg das Überschusswasser in den vernässten Quellmulden durch das Einbringen von Dränagerohren abgeführt wurde. Im Zusammenhang mit diesen meliorativen Maßnahmen sind auch die Gräben der Bäche beseitigt worden.
Ursache für die Vernässung der Wiesen und das oberflächliche Austreten von Wasser ist der geologische Untergrund. In den Dellen liegen pleistozäne lehmige Sande mit oberflächlichen starken Humusanreicherungen in nur geringer Mächtigkeit über Verwitterungsschutt des im Untergrund anstehenden Lausitzer Zweiglimmergranodiorits. Während im Bereich der Vollformen der Verwitterungsschutt steiniger und sandiger ist, wird er in den Dellen zunehmend feinkörniger und damit weniger wasserdurchlässig. Deshalb tritt das Wasser, das im Bereich der Vollformen noch versickern kann, als Hangsickerwasser an den Unterhängen und in den Hohlformen (Dellen oder Quellmulden) über den tonig-lehmigen Sedimenten an vielen Stellen an die Oberfläche und bildet somit das Quellwasser für den Goldbach. Es handelt sich also nicht um eine einzelne Quelle, an der der Bach entspringt. Erst, wenn in den Quellmulden genügend Wasser an vielen Stellen ausgetreten ist und sich in den Tiefenlinien der Dellen gesammelt hat, kommt es beim Zusammenfließen des Wassers aus dem gesamten Quellgebiet zum Entstehen eines kleinen Baches. Dabei hängt die Wasserführung stark von den meteorologischen Verhältnissen ab, gibt es längere Zeit keinen Niederschlag versiegen die Wasseraustrittsstellen und der Bach führt kein Wasser. Natürlich haben auch Temperatur, Verdunstung und die aktuelle Oberflächennutzung Auswirkung auf die Wasserführung des Baches.
Weitere Angaben zum Goldbach
Mündung des Goldbaches: an der Talstraße bzw. an den Leithen in Radeberg in die Große Röder
Länge des Baches: 4,8 km
Höhenunterschied zwischen Quellgebiet (ca. 275 m) und Mündung (ca. 222 m): 53 m
Mittleres Gefälle zwischen Quelle und Mündung: 11m pro km oder 1,1 %
Mittleres Gefälle im Ort Großerkmannsdorf: 15 m pro km oder 1,5 %
Dr. Gerd Garten